Erhaltung unseres kulturellen Erbes
Hahnenwasser für den Erhalt der «Büvetta Tarasp»
Wasser als Heilmittel hat den Grundstein für den Tourismus im Unterengadin gelegt. Die hochmineralisierten Mineralquellen wurden schon sehr früh genutzt und erlangten in der Belle Epoque Weltruhm. In Tarasp Nairs entstand ein ganzes Kurresort mit luxuriösem Kurhaus mit einer Villa als Dependance, der Trinkhalle, Badehaus, englischer Kirche, Post- und Telegraphenbüro, Postpferdekutschen, Bowling-Bahn, Tennisplätzen und kleinen Läden.
Die Büvetta Tarasp ist ein Architekturjuwel aus der Blütezeit des Kurtourismus gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Architekt Bernhard Simon, der im russischen St. Petersburg und später in der ganzen Schweiz und besonders in Bad Ragaz tätig war, entwarf die Trinkhalle wie auch die Dependance des Kurhauses Tarasp. 1875/76 – gleichzeitig wie das Hotel Belvedere – wurde das lang gezogene Trinkhallengebäude erbaut.
In der mit einer grossen Kuppel gekrönten Rotunda befindet sich die Ausgabe des Wassers aus den Mineralquellen Bonifacius, Lucius und Emerita. Über ein paar Treppenstufen gelangt man in die holzgetäfelte Wandelhalle. Hier finden sich bergseitig die Nische, in der das Kurorchester spielte und sich aneinandergereihte Verkaufsläden befanden, die allerlei Waren anboten. Während also das Mineralwasser beim gemütlichen Wandeln seine Wirkung entfaltete, waren die Kurgäste bestens unterhalten. Trotz einer purifizierenden Renovation 1963, bei der die Wandelhalle verschalt wurde, blieb die Trinkhalle über die Jahrzehnte weitestgehend erhalten. Zugesetzt haben dem Gebäude vor allem eintretende Feuchtigkeit, Salzausblühungen und das sich bewegende Gelände drumherum.
Die Büvetta Tarasp ist die einzige erhaltene Trinkhalle der Schweiz, weshalb der Verein «Pro Büvetta Tarasp» sich das Ziel gesetzt hat, dieses Architekturjuwel und den Kraftort zu schützen, erhalten und einer neuen Nutzung zuzuführen. Es soll ein Ort werden wo Wissenschaft, Kultur und Tourismus verschmelzen.
Erhalt und Restaurierung des denkmalgeschützten Gebäudes bringen viele Hürden mit sich, insbesondere in Anbetracht der Finanzierung. Deshalb unterstützen auch wir dieses Projekt durch die Einnahmen aus dem Hahnenwasserverkauf. Ein Teil des Preises für eine Karaffe Hahnenwasser fliesst wortwörtlich in dieses Projekt, damit auch zukünftige Generationen dieses wertvolle Kulturgut erleben können.